Wir werden hier, sehr gestrafft, ein Jahrhundert des Vereinslebens in Grasdorf darstellen. Ein Jahrhundert mit Höhen und Tiefen, großem Idealismus und echtem Sportgeist, Problemen und Lösungen, Entwicklungen und Trends, sportlichen Aktivitäten, Erfolgen und Misserfolgen, Einsatz, Leistungen und Verdiensten der Vereinsmitglieder sowie der Vereinsverantwortlichen. Es ist nicht einfach, die Geschichte unseres Vereins über das ganze Jahrhundert zu beschreiben und zu dokumentieren. Aus der Zeit von 1908-1943 sind keine urschriftlichen Unterlagen vorhanden. Was wir aus dieser Zeit wissen, wurde in der Festschrift zum 50. Jubiläum von Karl-Heinz Schmidt (Vorsitzender von 1960-1969) und damals noch 7 lebenden Gründungsmitgliedern zusammengetragen.

Aus den Erinnerungen von erfahrenen Vereinsmitgliedern und eigenen Kenntnissen konnte die jüngere Vergangenheit verarbeitet werden. Weitere Informationen wurden der Vereinschronik entnommen, die unser Sportkamerad Alfred Schröter in seinen letzten Lebensjahren in vorbildlicher Weise erstellt hat. Bei der Sichtung dieser Chronik waren wir schon sehr beeindruckt davon, wie viel Leidenschaft und Mühe Alfred aufgebracht und welchen Aufwand er betrieben hat, um dieses einmalige Werk für den Verein und die Nachwelt zu hinterlassen.

Angefangen hat es im Jahre 1908.

Eine Gruppe junger Männer hatte sich in der Gastwirtschaft Carnehl zusammengefunden, um einen „Pfeifenraucherclub“ zu gründen. Viel Tabak wurde in blauen Dunst umgewandelt, bis die Väter Wind vom Treiben ihrer Schützlinge bekamen. Der Raucherclub wurde aufgelöst. Zurück blieb jedoch der Gemeinschaftssinn dieser jungen Männer. Man vereinbarte eine neue Zusammenkunft und beschloss, sich in Zukunft dem Fußballsport zu widmen. Dieser Beschluss wurde von allen Anwesenden mit Begeisterung aufgenommen, und so kam es am 22. März 1908 zur Gründung des Sportvereins "Germania von 1908" Grasdorf. Die Gründergeneration ist verstorben, es gibt aber noch Söhne, Enkel und Urenkel der Gründer, die noch mit dem Verein verbunden sind bzw. noch einen guten Kontakt dorthin pflegen.

„Die Gründer“

Zum Vorsitzenden des neu gegründeten Vereins wurde A. Köhler gewählt. Der geistige Führer dieser jungen Leute war jedoch Heinrich Ahrberg, der durch seine Spielzeit bei Borussia Hildesheim die Fußballregeln beherrschte und in der Lage war, eine Fußballmannschaft aufzustellen. Aus eigenen Mitteln wurden einheitliche Trikots und Hosen angeschafft, wobei man sich auf die Farben "schwarz-weiß" einigte. Die ersten Spiele gingen hoch verloren. Davon ließen sich die jungen Spieler jedoch nicht entmutigen. Es konnten weitere Interessenten dazu gewonnen und bald zwei Mannschaften aufgestellt werden.

Groß waren die Schwierigkeiten, die damals zu überwinden waren. Es fanden sich weder kapitalkräftige Gönner, noch stand eine geeignete Sportstätte zur Verfügung. Unter primitivsten Verhältnissen fanden die Wettkämpfe statt. Vor jedem Spiel wurden einfache Latten als Tore aufgestellt, die nach dem Spiel wieder beseitigt werden mussten. Anfangs spielte man auf dem Gelände zwischen Reichsbahn und Straßenbahn im Süden der Ortschaft, später auf dem "Koldinger Anger". Erst als dem jungen Verein ein Gelände in Ortsnähe hinter der alten Leinebrücke zur Verfügung gestellt wurde, konnte ein geregelter Spielbetrieb aufgezogen werden.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam dieser völlig zum Erliegen. Fast alle Mitglieder wurden zum Militärdienst eingezogen, und viele kehrten nicht mehr zurück. Als sich nach dem Krieg die Verhältnisse normalisierten, fanden sich die Übriggebliebenen wieder zusammen. Ein eigener Spielbetrieb konnte jedoch noch nicht wieder aufgezogen werden. Schließlich kam man zu dem Entschluss, sich mit dem Nachbarverein Rethen zum "Rasensport von 1919" zusammen zu schließen.

Dieser Verein existierte jedoch nur ein Jahr. Nachdem viele Mitglieder aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, standen genügend Sportler zur Verfügung, um unter dem alten Namen „SV Germania von 1908" den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. In den darauf folgenden Jahren nahm der Fußballsport in Grasdorf einen großen Aufschwung. An guten Spielern und Nachwuchskräften mangelte es nicht. Der Aufstieg in die Kreisliga (eine Klasse zwischen der heutigen Kreisliga und Bezirksliga) konnte geschafft werden.

Vorsitzende, von denen wir besonders A. Sölter sen., R. Grube und F. R. Riesenkamp erwähnen möchten, opferten ihre Zeit dem SV Germania und verhalfen ihm zur ersten Blüte. Immer mehr Zuschauer interessierten sich erstmals für diesen Sport und durch Platzkassierungen konnte nunmehr auch eine finanzielle Grundlage geschaffen werden.

Der Fußball wurde in Grasdorf zum Volkssport Nr. 1.

1930 kaufte die Gemeinde Grasdorf das heutige Sportplatzgelände an der Schule. In Gemeinschaft mit der freien Turnerschaft wurde dieser neue Sportplatz in mühevoller Arbeit hergerichtet und der Sport treibenden Jugend Anfang 1933 zur Austragung der Wettkämpfe zur Verfügung gestellt.

Das Jahr 1933 brachte eine Umstellung im deutschen Sportgeschehen. Alle freien Sportvereine wurden aufgelöst. Sie verloren ihre Selbstständigkeit und wurden im Reichsbund für Leibesübungen zusammengeführt. Sport wurde jetzt staatlich gefördert und vor allem von der Jugend betrieben. So blieb es auch nicht aus, dass aus einer guten Jugendabteilung eine Reihe tüchtiger Nachwuchskräfte heranwuchs.

Packende Pokal- und Wettkampfspiele bestimmten unter dem Vorsitz von E. Fischer in diesen Jahren das Spielgeschehen. Aber diesem Höhepunkt wurde 1939 durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges vorerst ein Ende gesetzt. Der Krieg legte sich lähmend über den gesamten Sportbetrieb. Eine Spielgemeinschaft zwischen der Sportlichen Vereinigung Laatzen und unserem SV Germania bescherte vorübergehend nochmals einige Erfolge.

In der Bombennacht vom 22. auf 23. September 1943 wurde das Vereinslokal „Gasthof G. Bock“ zerstört und alle Vereinsunterlagen vernichtet. Günter Haase wurde Vereinswirt und gab den Germanen eine vorübergehende Bleibe. Im Frühjahr 1945 kam dann jeglicher Sportbetrieb zum Erliegen.

Nach 1945 waren die Wunden, die der Krieg auch dem SV Germania Grasdorf geschlagen hatte, weitaus größer als die des Ersten Weltkrieges. Der hoffnungsvolle Nachwuchs aus den Vorkriegs- und Kriegsjahren kam größtenteils nicht wieder zurück.

Aufgrund des bestehenden Vereinsverbotes der Besatzungsmacht war es sehr schwierig, einen neuen Anfang zu schaffen. Durch die Initiative einzelner Sportler konnte jedoch schon im August 1945 eine neue Mannschaft aus Nachwuchskräften und älteren Spielern zusammengestellt werden, die den Spielbetrieb wieder notdürftig aufnahm. Erst nachdem die Besatzungsmacht die Neugründung von Sportvereinen gestattete, konnte auch in Grasdorf an einen Wiederbeginn gedacht werden. Im November 1945 kam es in der Grasdorfer Brotfabrik zu einer Zusammenkunft aller ehemals Sport treibenden Vereine. Alle anwesenden Sportler wünschten einen Zusammenschluss. Daher wurde der Verein für Leibesübungen mit den Sparten Fußball, Handball, Turnen und Leichtathletik gegründet. Zum 1. Vorsitzenden wurde Albert Bergholz gewählt, der danach noch lange Jahre im Vorstand des SV Germania tätig war.

Nach und nach zeigte sich jedoch, dass der Verbund mit dem Verein für Leibesübungen Nachteile mit sich brachte, die immer stärker empfunden wurden. Schließlich erfolgte im Oktober 1956 eine Trennung und die Wiedergründung des SV Germania von 1908. Ein neuer Anfang war gemacht. Die Aufbruchstimmung wirkte sich auch sofort positiv auf das Sportgeschehen aus. Vor allem wurde jetzt der bis dahin stark vernachlässigten Jugendarbeit mehr Bedeutung zugemessen.

Im Jahre 1958 feierte der SV Germania auf dem alten Ziegeleigelände (dort steht heute das Agnes-Karll-Krankenhaus) sein 50-jähriges Jubiläum mit einem großen Zeltfest, das einigen sicher bis zum heutigen Tag noch in guter Erinnerung geblieben ist.

Der aufwendige Spielbetrieb zu dieser Zeit beeindruckte auch die Ratsherren der Gemeinde Grasdorf. Sie konnten veranlasst werden, den Sportplatz an der Schule zu vergrößern und mit einer Stehtribüne zu versehen. Die Arbeiten wurden nach dem Zusammenschluss der Gemeinden Laatzen und Grasdorf von der neuen Gemeinde Laatzen in großzügiger Weise zu Ende geführt. Während dieser Zeit wurde der Spielbetrieb durch provisorische Herstellung eines Wiesengrundstückes in der Masch aufrechterhalten. Endlich, am 27. Juni 1964, konnte der neu erstellte Platz wieder benutzt werden. Dieses Ereignis wurde durch den SV Germania feierlich begangen. Einige Jahre später, als der Platz ohne Abstimmung mit dem Vorstand wegen Überholungsarbeiten wieder einmal nicht bespielt werden konnte, musste man wie in den Gründerjahren sogar mit geschulterten Torstangen auf ein Gelände an der Messe ausweichen. In dieser Zeit kümmerte sich niemand so recht um die Belange unseres SV Germania. Weder vom Rat der Stadt Laatzen noch von den benachbarten Vereinen wurde Hilfe angeboten. In dieser Zeit hatte es Germania besonders schwer.

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Vereins war die Gründung der Tischtennis-Abteilung. Sie wurde im Winter 1967 von 10 aktiven Fußballspielern aus der Taufe gehoben. Neben ihnen drängten sich in der alten Halle am Sportplatz Ohestraße an drei "Platten" ehemalige Aktive des VfL Grasdorf und interessierte Neulinge. Die Platten wurden teils gestiftet, teils wurden sie von der Aufnahmegebühr angeschafft, die jeder in Höhe von 10, - DM entrichten musste.

1968 wurde eine Schwimmsparte gegründet, die jedoch nach einiger Zeit aus finanziellen Erwägungen wieder aufgelöst werden musste.

Ein neues Vereinsabzeichen führte man 1970 ein, das neben

dem Germanen- auch das Wappen der Stadt Laatzen trägt.

 

Das neue Vereinsabzeichen

1973 entschloss sich die Stadt Laatzen, die alte Balkenhalle abzureißen und eine moderne Mehrzweckhalle an ihre Stelle zu setzen. Für zwei Jahre wurde die Turnhalle Im Langen Feld als Ausweichquartier bezogen. Im selben Jahr errichtete die Stadt unter starker Mithilfe der Grasdorfer Fußballer eine Flutlichtanlage auf dem Sportplatz an der Grundschule Grasdorf.

Ein schwerer Verlust für die Tischtennis-Sparte und den gesamten Verein war im Jahr 1975 der frühe Tod des 37jährigen stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Uwe Hirschleber.

Mit der Gründung der Damen-Gymnastikabteilung wurde zu Beginn des Jahres 1977 das Angebot des Vereins auf drei Sportarten erweitert. Dieser Schritt erfolgte vor allem auf Initiative der Frauen und Freundinnen einiger Fußballer des Vereins, die sich zu regelmäßigen Übungsabenden trafen und bald durch Vorstandsbeschluss als vollwertige Sparte anerkannt wurden.

Gründerinnen

Das wohl größte Ereignis für den SV Germania in den vergangenen 100 Jahren war sicherlich der Bau des Klubhauses mit Sanitär- und Umziehtrakt (siehe besonderer Bericht). Um ermessen zu können, welches Wagnis sich der Vorstand damals aufgebürdet hatte, muss man wissen, dass der Verein im entscheidenden Jahr nicht viel mehr als 500 Mitglieder hatte, etwa die Hälfte davon Jugendliche. Dass dennoch in den Jahren 1976 bis 1981 ein Werk geschaffen wurde, das weit über die Stadt Laatzen hinaus ohne Beispiel ist, ist ganz wesentlich auf den unermüdlichen Einsatz des damaligen 1. Vorsitzenden Helmut Simnack zurückzuführen, der den Verein seit 1969 führte.

Obwohl schon aus Kostengründen fast alles in Eigenarbeit durchgeführt werden musste, konnte nach nur 18 Monaten Bauzeit am 24. Februar 1978 die Einweihung des Klubhauses gefeiert werden. Doch damit hatten sich die Aktivitäten noch nicht erschöpft. Schon im November 1979 begann der Bau des Sanitär- und Umziehtraktes, der gleichfalls hauptsächlich in Eigenarbeit erstellt wurde. 15 Monate später, am 27. Februar 1981, konnte auch dieses für den Sportbetrieb so wichtige Vorhaben abgeschlossen werden.

 

Das Klubhaus heute

1980 war das Geburtsjahr des Frauenfußballs in Grasdorf.

Der „Germanenspiegel“ wird 1981 aus der Taufe gehoben. Seit dem erscheint dieses Heft regelmäßig einmal im Quartal. Seit der ersten Ausgabe haben viele Hobbyjournalisten und Schreiber in Prosa oder Gedichtform dafür gesorgt, dass über sportliche Aktivitäten und gesellschaftliche Ereignisse, „Kabinengeflüster“ oder Dies und Das aus dem Verein informiert und berichtet wurde. Erika Kriete, Helmut Fritsch und Werner Gottschlich waren oder sind hinter den Kulissen für die redaktionelle Bearbeitung und Gestaltung sowie die Verteilung des GS verantwortlich. Stets wurden die Inhalte und Bilder des Germanenspiegels von den Inserenten begleitet, die über all die Jahre dafür gesorgt haben, dass die im DIN A 5-Format aufgelegte Broschüre eine finanzielle Basis hatte und noch hat. Dafür an dieser Stelle einmal ein kräftiger und herzlicher Dank, an alle, die uns immer wieder unterstützt haben.

1983 wurde 4 Tage lang das 75-jährige Vereinsjubiläum mit vielen Aktivitäten aller Sparten auf dem Sportplatz an der Ohestraße bzw. im Zelt auf dem heutigen Aschenplatz und im ganzen Ort gefeiert. Wer es nicht selber erlebt hat, wird es wohl kaum für möglich halten, dass sich alle Sparten und sehr viele Mitglieder an der Gestaltung der diversen Veranstaltungen aktiv beteiligt haben. Allein aus der Tatsache heraus, dass an vier Abenden hintereinander Tanz und Vergnügen bis in den frühen Morgen auf dem Programm stand und dies auch von den Vereinsmitgliedern und der Grasdorfer/Laatzener Bevölkerung „angenommen“ wurde, zeigt doch, dass die Verbundenheit zum Verein, der Zusammenhalt im Verein und die Einsatzbereitschaft für den Verein, im Gegensatz zu heute, vor 25 Jahren intensiver war und eine weitaus höhere Qualität hatte.

 

Germania feiert 75-jähriges Bestehen.

Und immer wieder gab es kleinere und größere Bauvorhaben.

1984 wird in Eigenarbeit eine Stehtribüne am A-Platz gebaut.

Der Sportplatz an der Schule wird 1988 total überarbeitet und erhält einen, bis heute von den meisten Aktiven nicht 100%-ig akzeptierten, neuen Untergrund. Es ist rote Asche, mit der der B-Platz ausgestattet wurde und seitdem nur noch abschätzend gesagt wird, „wir müssen auf Asche spielen“. Für die Meisten also ein „rotes Tuch“, zu dem man gezwungener Maßen aber eine Hassliebe entwickelt hat, bietet doch dieser Platz bei schlechter Witterung oftmals die einzige Möglichkeit zu trainieren oder zu spielen.

1995, nach der Einstellung der Ölförderung und dem Abbau einer Ölpumpe im nördlichen Teil unseres Sportgeländes, erwirbt die Stadt Laatzen die frei gewordenen Grundstücke. 1996 wird von der Stadt zunächst ein zusätzlicher, vollwertiger Rasenplatz erstellt und dann im darauf folgenden Jahr auch der A-Platz von Grund auf saniert und neu aufgebaut. Somit verfügen wir seitdem über zwei Rasenplätze, die seit ihrer Inbetriebnahme die Grundausstattung des Vereins erheblich verbessert, aber auch Neid und Missgunst mitgebracht haben. Die Begehrlichkeiten und Ansprüche aller Mannschaften hinsichtlich der Nutzung dieser Rasenplätze gehen manchmal an die Grenze des Zumutbaren und stellt die Fußballverantwortlichen und Platzwarte oftmals vor sehr große Probleme.

 

Es ist die letzte große Maßnahme unter dem Vorsitz von Helmut Simnack, der sein Amt im Juni 1996 nach 27 Jahren abgibt. Eine Ära ging zu Ende, eine Institution zog sich zurück. Helmut wird Ehrenvorsitzender des Vereins.

Wolfgang Weiland, der bis dahin als Fußballjugendleiter im Verein tätig war, übernimmt den Vorsitz.

Neben dem Germanenspiegel und dem Stadionspiegel gibt es ab September 2001 ein neues Medium. Germania geht online. Im World Wide Web des Internets gab es nun eine Internetseite, auf der sich Interessierte über das, was unser Verein zu bieten hat, Tag und Nacht informieren konnten, ohne dass irgendein Verantwortlicher unmittelbar dabei sein musste. Das digitale Zeitalter hatte also auch bei uns Einzug gehalten. Unter www.sv-germania-grasdorf.de ist es seither auch für unsere nicht in Grasdorf lebenden oder im Urlaub weilenden Mitglieder ständig möglich, sich aus der Ferne über aktuelle Ergebnisse oder Ereignisse ihres Vereins zu informieren. Die durch eine Arbeitsgruppe entwickelte und gestaltete Homepage wird vom ersten Tag an von Simon Künzel aus der Tischtennis-Sparte betreut und administriert.

Bei einer Aktion der Gilde-Brauerei Hannover in Zusammenarbeit mit dem NFV, bei der „Fußballmannschaften die etwas Besonderes bieten“ ausgezeichnet werden, wurde die 1.Herrenmannschaft im Februar 2002 „Gildeelf des Monats“.

Der Vorstand hatte seinen Antrag auf Auszeichnung der damaligen 1.Herren damit begründet, dass abweichend zu den anderen Mannschaften in der Landesliga Hannover, unsere „Erste“ eine besondere Struktur aufwies.

Man konnte dokumentieren, dass im damaligen 26 Spieler umfassenden Spielerkader der Mannschaft, 16 Spieler jünger 22 Jahre waren und diese, bemerkenswerterweise fast ausnahmslos aus der eigenen Jugendabteilung hervorgingen, teilweise seit der F-Jugend oder schon sehr lange in Grasdorf spielten. Ferner waren einige der älteren Spieler nach unterschiedlich langem Aufenthalt in anderen Vereinen, wieder an die Ohestraße zu ihrem Heimat- bzw. Ausbildungsverein zurückgekehrt. Diese Argumente beeindruckten die Juroren und so ging der Zuschlag für die Gildeelf des Monats nach Grasdorf. Neben der Auszeichnung wurde während einer kleinen Feierstunde am 1.3. 2002 im Klubhaus durch den Laudator Ex-Profi Uwe Reinders auch der ausgelobte Scheck in Höhe von 2.556 EUR überreicht.

 

2003 wird mal wieder etwas selbst gebaut. Einige Sportkameraden u. a. Bodo Lerch, Siggi Guder und Günter Rohmeier nutzen den Abriss des Niedersachsenstadions dazu, um neben dem Bierverkauf, 13 überdachte Sitzplatzgelegenheiten zu schaffen. Den Schalk im Nacken, nennen sie das Gebilde scherzhaft „V.I.P-Lounge“.

Im Jahr 2004 geht es dann wieder richtig zu Sache. Oftmals wurde darüber geredet, Ehler Koock hatte schon mal fertige Pläne und Kosten dafür, doch Werner Lesching, zurück aus dem Exil auf Mallorca, machte nun Nägel mit Köpfen. Nachdem er sich über einige Zuständigkeiten und Formalitäten mit dem Vorstand abgestimmt hat, wurden unter seiner Federführung und Mithilfe einiger gestandener Mitglieder, die Bauarbeiten zur Überdachung der Stehtribüne begonnen.

 

Bis Mitte 2006 wurde gegraben, geschweißt, geschraubt und gehämmert. Dann präsentierte sich ein imposantes Bauwerk, dessen Umsetzung und Ergebnis sich vorher nicht viele in dieser Form wirklich vorstellen konnten. Unter der sehr gelungenen, 48 Meter langen Überdachung, wurden zudem auf drei Ebenen Sitzplätze geschaffen. Geschützt bei allen Witterungen, können sich unsere Zuschauer nun bequem und entspannt das Spielgeschehen vor sich auf dem Platz anschauen. Die Finanzierung dieser Maßnahme erfolgte durch Spenden, Eigenarbeit von Mitgliedern und Freunden des Vereins bzw. durch Gestellung von Werkzeugen und Arbeitsmaterialien, Getränkeeinnahmen aus Fan-Fahrten zu Auswärtsspielen von Hannover 96, die Werner speziell dazu organisiert hatte und letztlich auch aus der Vereinskasse.

 

Man kann es kaum glauben, aber 2006 war es wieder einmal eine besondere Aktion, die im Verein für Aufregung und Gesprächsstoff sorgte. Andreas Rehmann hatte sich mit einem Los bei der NP-Aktion - Holt Euch „96“ beteiligt. Andy und der Verein hatten Glück, das sein Teilnahmelos gezogen wurde und uns somit ein Freundschaftsspiel am 1.September 2006 um 18.00 Uhr auf unserer Sportanlage an der Ohestraße gegen die Bundesligamannschaft von Hannover 96 bescherte.

Zwischen der Bekanntgabe und dem Spieltermin lagen allerdings nur 14 Tage, fast zu wenig Zeit, um alles notwendige für diese Veranstaltung zu planen und zu organisieren. Aber wir taten alles dafür, um dieses seltene Ereignis zu einem bleibenden Erlebnis für alle werden zu lassen. Alle zogen prima mit und erfüllten die an sie gestellten Aufgaben perfekt. Wir wurden dafür belohnt. Das Wetter war gut, der Gegner schwach und erzielte nur 5 Tore, der Umsatz stimmte. Die Spieler hatten ein einmaliges Erlebnis, die Besucher und unsere Gäste und die Helfer hatten viel Spaß und der Sponsor, die NP, bedankte sich für eine perfekte Organisation. Es war ein schöner Tag.

 


Die Geschichte des SV Germania Grasdorf und die mit ihr verbundenen vielen sportlichen Erfolge sind nur möglich gewesen, weil der Verein stets mit viel Umsicht und Engagement geführt wurde. Stellvertretend für alle, die seit dem letzten Weltkrieg die Geschicke des Vereins als Vorstandsmitglieder bestimmten, sind die 1. Vorsitzenden Albert Bergholz, Erich Fischer, Herbert Tegtbauer sen., Karl-Heinz Schmidt, Helmut Simnack und Wolfgang Weiland zu nennen.

Unter Helmut Simnack, dem 1. Vorsitzenden von 1969-1996, konnte Germania Grasdorf eine sehr große Entwicklung nehmen und viele große Erfolge verzeichnen. Helmut ist es immer wieder gelungen, ein gut funktionierendes Vorstandsteam zu bilden und viele vereinsfördernde Initiativen zu ergreifen. Sein großer persönlicher Einsatz verpflichtet uns zu besonderem Dank.

Helmut Simnack, von 1959-1961 Jugendleiter, 1961-1969 Fußball-Spartenleiter,
1968-1996 1.Vorsitzender, 1996-2003 Ehrenvorsitzender

Am 25. März 2007 wurde der A-Platz im Sportpark Ohestraße zur Erinnerung und zu Ehren an den langjährigen Vorsitzenden „Helmut-Simnack-Stadion“ benannt. Formal wurde damit der Beschluss der Mitgliederversammlung aus dem Jahr 2005 umgesetzt.

Die Umbenennung erfolgte im Rahmen des Heimspiels der 1. Herrenmannschaft, in der er selber lange Zeit Fußball spielte und für deren Belange er sich immer eingesetzt hatte. Die Laudatio hielt, in Anwesenheit des Laatzener Bürgermeisters Thomas Prinz und vielen alten Sportkameraden sowie des Vorstandes, sein langjähriger politischer Wegbegleiter, Landtagspräsident Jürgen Gansäuer.

Die chronologische Abfolge historischer bzw. besonderer Ereignisse soll hier enden. Längst sind nicht alle und ist nicht alles, was vielleicht verdient hätte, hier auch genannt zu werden, mit aufgeführt worden und wird dem Einen oder Anderen sicherlich fehlen. Vergessen ist aber nichts! Es gäbe viele Sportkameraden, denen man ein besonderes Dankeschön sagen, müsste für ihren unermüdlichen Einsatz und die vielen, vielen Stunden, die sie für den Verein geleistet haben. Aber der Platz in dieser Chronik würde gar nicht ausreichen, um jeden zu nennen. Allen nicht Genannten gilt es an dieser Stelle und zwar ohne Ausnahme, großer Dank und höchste Anerkennung, für ihre vorbildliche Mitarbeit

  • im Vorstand oder in der Spartenleitung,
  • als Trainer, Betreuer und Therapeut auf dem Platz bzw. in der Halle,
  • als Platzwart oder auf den Sportplätzen und Nebenflächen sowie Gebäuden,
  • als Helfer der immer wiederkehrenden Turniere und Veranstaltungen (z. B. Wintervergnügen, Laatzener Sporttag, Sommerturnier, Brunnenfest),
  • als Helfer diverser Bauvorhaben,
  • beim Mitgestalten von Medien und Konzepten,
  • beim Umsetzen von Ideen.

Wir haben bewegte und interessante 100 Jahre hinter uns und können mit unserem Verein eigentlich recht zufrieden sein. Wir wollen hoffen, dass es unsere Enkel und Urenkel beim Rückblick auf 200 Jahre SV Germania Grasdorf auch noch so sehen.

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