Von: Jens König
Finale um die Kreismeisterschaft gegen den TSV Isernhagen
Wenn das Runde einfach nicht ins Eckige will - es gibt so Tage…
Ich schlafe schlecht. Ich wache auf, aufgewühlt und aufgekratzt - vom Traum. Zum Glück war es nur ein Traum. Ich träumte vom E-Jugend-Finale um die Kreismeisterschaft, das der SV Germania Grasdorf mit 0-6 gegen den TSV Isernhagen verlor. Nicht aber aufgrund hoffnungsloser Unterlegenheit, was das nackte Ergebnis vermuten lassen könnte, sondern weil zahl- und aussichtsreiche Chancen nicht genutzt wurden, als das Spiel noch offen war, und der Gegner gnadenlos effektiv konterte. Was ist heute für ein Tag? Montag. Montag? Ich realisiere langsam, dass der Traum nur die Aufarbeitung dessen war, was sich gestern tatsächlich zugetragen hat.
Der Fußballfan bemüht gerne mal den Konjunktiv. Insbesondere dann, wenn ein Spiel nicht so ausgegangen ist, wie er sich das vorgestellt hat. Es ist unmöglich, einen Bericht über dieses Finale ohne Konjunktiv zu verfassen. Was wäre, wenn die Jungs ihre Chancen genutzt hätten? Sowohl beim Spielstand von 0-0, als auch nach dem 0-1 und dem 0-2 gab es mehrfach die Möglichkeit. Wie wäre das Spiel verlaufen? Was hätte am Ende rumkommen können? Wie könnte dieser Spielbericht aussehen? Eigentlich absurd, bei einem Ergebnis von 0-6.
Es war angerichtet. Bestes Wetter und bester Support durch die Familienmitglieder sämtlicher Verwandtschaftsgrade, Freunde, Bekannte und die F1 (die Ihr Finale im Spiel zuvor mit 1-0 gewann) mit Anhang. Auch die Germanen-Platzwarte und der Vereinsvorsitzende samt Gattin waren zur Unterstützung anwesend.
Vom Anpfiff weg machte die E1 ein ordentliches Spiel und hatte durch Wissam die erste Chance des Spiels. Das frühe 0-1 kam aus heiterem Himmel. Die Jungs ließen sich aber nicht beirren und spielten sich weitere Chancen heraus. Doch auch die besten Chancen, z.B. durch Joel und Wissam, und zwei verheißungsvolle Freistöße konnten nicht genutzt werden. Isernhagen setzte einen Konter - 0-2, Halbzeit, bitter. Zu Beginn der 2. Halbzeit rannten die Germanen weiter an. Es gab Großchancen durch Wissam und Klim. Als Olli K. von halblinks den Ball an Freund und Feind vorbei Richtung langes Eck schob, Spieler, Trainer und Fans den langersehnten und hochverdienten Anschlusstreffer vor Augen und den Torjubel auf den Lippen hatten, der Ball aber an den Innenpfosten ging und die Torlinie entlangtrudelte, schien klar, heute sind wir mit Fortuna nicht im Bunde, der Ball will heute einfach nicht. Zwangsläufig taten sich dem Gegner Räume auf und man muss natürlich anerkennen, dass Isernhagen diese mit einem Super-Umschaltspiel klasse nutze. So fiel Mitte der 2. Halbzeit das vorentscheidende 0-3 und so vielen zeitnah die weiteren Tore bis zum Endstand von 0-6.
Schade, dass zum Abschluss so ein Ergebnis steht. Das haben die Jungs nach dieser tollen Saison und nach diesem Spielverlauf eigentlich nicht verdient. Aber so etwas kann halt passieren, wenn man seine Torchancen nicht nutzt, einem Rückstand hinterherläuft, hinten aufmacht und ein starker Gegner seine Kontermöglichkeiten toll ausspielt und kaltschnäuzig nutzt.
Trainer Marc hat nach dem Spiel die richtigen Worte gefunden: Die Bewertung der Saison hängt nicht vom Ausgang dieses Spiels ab. Wir sind stolz auf euch!